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El Chalten - Cerro Fitzroy



El Chalten auf 450m Höhe könnte man als den Ort bezeichnen, der eigentlich keiner war. Noch vor 20 Jahren soll es hier so gut wie gar keine Infrastruktur gegeben haben, der Flecken war aber unter Bergsteigern und Rucksacktouristen schon lange bekannt, ist er doch ideal gelegen als Ausgangsort für zahlreiche Wanderungen im wunderschönen Bergland rundum und für Besteigungen unter anderen des Mt. Fitzroy und des Cerro Torre.

El Chalten hat sich in den letzten Jahren zur Ortschaft gemausert mit allem, was der Tourist so braucht an Ausrüstung, Verpflegung und Unterkunft. Hier ist sehr vieles ungefähr doppelt so teuer wie sonst in Argentinien, zumindest für ausländische Touristen, was wir durchaus begreiflich finden, vielen Pfennigfuchsern aber sauer aufstösst.



Von El Calafate kommend gelangen wir nach ereignisloser Fahrt erneut in gebirgiges Gelände. Es wird immer wolkiger und sieht nach Regen aus, gerade so als ob man in der Schweiz bei Föhn von Norden in den Gebirgskamm hinein fährt. Die Wetterprognose ist zwiespältig, aber nicht eindeutig schlecht, also schlagen wir unser Lager am östlichen Ortseingang auf, auf einem Parkplatz mit Naturbelag, der für Camper frei gegeben ist. Direkt daneben findet man praktischer Weise eine Rangerstation mit WC, einigen Informationstafeln mit der Möglichkeit,

sich von den Parkaufsehern informieren zu lassen. Ein erster Augenschein im Ort bestätigt seinen Ruf als Tourismusdestination. Jedenfalls fehlt es hier nicht an Bierlokalen.



Wegen des eher unsicheren Wetters nehmen wir Tags darauf den Weg zur Loma del Pliegue Tumbado (1520m) unter die Füsse. Ein schöner Aussichtsberg, von dem man bei Gelegenheit den Mt. Fitzroy und den Cerro Torre sehen könnte.



Der Beginn ist verheissungsvoll mit schönem Morgenrot, aber wolkenverhüllten Berggipfeln. Und das bleibt leider auch so. Wir erreichen den Gipfel nach knapp drei Stunden, inzwischen haben leichte Graupelschauer eingesetzt. Trotzdem ein Genuss.



Bei immer noch unsicherem Wetter entscheiden wir uns für den Folgetag für die light Variante zur Laguna Torre, mit der Aussicht, den Cerro Torre näher bewundern zu können. Dieser verhüllt sich aber stetig vornehm im Nebel, nur seine mächtige Basis aus Granit ist stets zu sehen und lässt erahnen, was für eine gewaltige Felsnadel darüber thront.



Auf dem Weg kann man immer Interessantes beobachten. Zwei Spechte am Wegesrand lassen sich von uns durchaus nicht von ihrer Nahrungssuche abhalten. Schön war es also alleweil, aber ein wenig enttäuschend eben doch, wir wollten doch, die mächtigen Berggipfel gesehen haben.



Der dritte Wandertag brachte endlich den Durchbruch. Bei günstiger Prognose machen wir uns um 04.45 Uhr mit Stirnlampen bewaffnet auf den Sendero Fitzroy, Richtung Lago Tres. Dazu mussten wir eine Polizeisperre passieren. Auf unsere Versicherung hin, dass wir uns bestens auskennen würden liess man uns passieren.



Wir erreichten unser Ziel, die ersten Aussichtspunkte auf den Fitzroy, vor Sonnenaufgang zu erreichen und konnten diesen gegen halb sieben Uhr geniessen. Die letzten Wolken hatten sich verzogen und so bot sich das Schauspiel in seiner ganzen Pracht dar. Bis dahin hatten wir kaum einen Menschen angetroffen, das Zeltlager am Punto Poincenot stand einsam und verlassen.



Dann aber, im Schlussaufstieg zum Lago Tres kamen uns die ganzen Scharen von Menschen entgegen, die vom Zeltlager aufsteigend, den Sonnenaufgang vor uns in der Höhe genossen hatten. Wider Erwarten war es dort oben fast windstill und kuschelig warm, so dass wir die einmalige Szenerie über eine halbe Stunde lang bewundert haben.





Die Knochen sind nun müde, es zwackt hier und dort, so dass wir ausschalfen und bei Wetterverschechterung Beschliessen, uns auf den Weiterweg Richtung Perito Moreno Nationalpark zu machen.

Und der Cerro Torre? Am Abend hat er sich doch noch gezeigt, vom Zeltplatz aus 🌄



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