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El Fin del Mundo 1



Am 21.12., der längste Tag des Jahres hier unten 55 Grad südliche Breite( etwa vergleichbar mit Flensburg im Sommer), waren wir in Ushuaia. Wir hatten uns mit Gert und Evi zum Fischessen verabredet- Königskrabben sind in dieser Region die Top-Spezialität.



Anschliessend sind wir noch in die Gineria, auf dem Weg dorthin haben wir Jeannette und Ruedi getroffen- so waren wir schlussendlich zu sechst unterwegs und verbrachten einen lustigen Abend miteinander. Der Himmel war leider bedeckt, deswegen erschien es nicht solang sehr hell- einen Tag zuvor am Lago Fagnono war es um 23:30 Uhr noch dämmrig.



Die Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz direkt am Ushuaia-Schriftzug an der Küstenstrasse. Zum Glück gibt es Ohrenstöpsel, damit konnten wir trotz Verkehrslärm ruhig schlafen.



Da wir in den letzten Tagen nicht allzu viel Bewegung hatten, wir aber unbedingt wieder etwas für uns machen wollten, entschieden wir uns zum Glaciar Marcial zu wandern. Eine leichte 500 Hm umfassende Wanderung mit herrlichem Blick über die Bucht von Ushuaia und den Beaglekanal (dort oben ist unser Weihnachtsvideo entstanden).



Wir sind anschliessend noch zum öffentlichen Campingplatz, an der Bahnstation des Tren del Fin del Mundo gefahren- dies sollte für die nächsten Nächte unser Schlafplatz sein. Lustigerweise treffen sich hier viele Reisende, so auch Evi und Gert und die Familie von 4 im 4x4 und andere Overlander unterschiedlichster Nationen. Der TG-Mercedes war auch einmal Einsatzleitungsfahrzeug der Zuger Feuerwehr. So trifft man sich am Ende der Welt. Die Eisenbahnlinie wurde vor ewiger Zeit gebaut, um das Holz, welches Sträflinge abholzten aus dem Gebiet zu transportieren. Ushuaia bestand nämlich damals vor allem in einer Sträflingskolonie. Heute ist es eine Touristenattraktion und es werden Busseweise Kreuzfahrer hierher gekarrt, die dann mit dem Dampfzug in den Nationalpark gefahren werden. Für uns nicht lohnenswert, weil wir den Park mit dem Auto und zu Fuss erkunden können.


Am 23.12. erwachten wir bei 5 Grad Celsius, in den Bergen hatte es in der Nacht geschneit, hier unten geregnet und gestürmt. Es war so richtig ungemütlich. In Ermangelung unserer Standheizung musste der Motor eine Stunde laufen, bis der Innenraum des Fahrzeugs wieder so richtig kuschelig warm war. Gegen Nachmittag wurde die Wetterlage besser, es windete nur noch, aber die Sonne schien, so das wir eine weitere kleine Wanderung auf den "Hausberg" von Ushuaia den "Cerro Susanna " wagten.



Im Windschatten des Berges sind wir dann auch gut auf den Gipfel gekommen, wo indessen ein ordentlicher Wind wehte, gegen den wir uns kaum stemmen konnten. Am Abend gab es von Flo und Babs (4 im 4x4) Glühwein- passend bei den doch eher niedrigen Temperaturen.




Heiligabend am Ende der Welt ist schon sehr speziell- mit Hilfe der heutigen Technik ist es ja aber kein Problem mehr Familie und alle anderen zu erreichen. Sogar Videotelefonie in der Gruppe war problemlos möglich. Das schafft dann schon ein wenig Nähe und mildert das leicht aufkeimende Heimweh.

Der Tag war weitestgehend gemütlich- kleiner Spaziergang, Plaudereien mit Evi und Gert und den anderen vor ihrem MAN im Windschatten und abends dann ein sehr feines Filetsteak mit Salat und ein guter Tropfen Rotwein. Was will man mehr.



Der erste Weihnachtstag bescherte uns traumhaftes Wetter: Sonnenschein, wenig Wind und für hier sommerliche Temperaturen-17 bis 20 Grad in der Sonne. Somit stand der Wanderung auf den höchsten Berg im Nationalpark Tierro del Fuego, dem Cerro Guanaco, nichts im Weg. Wir meisterten die 1000 Hm in 2,5 Stunden und wurden wieder einmal mit einem sagenhaften Rundumblick über die Region belohnt. Auf dem Gipfel war es fast windstill, was eine kleine Pause zuliess.



Der Abstieg über die sehr steilen Pfade war dann zum Ende hin etwas mühsam, waren wir doch schon ein wenig ko. Aber wie das so ist- wenn man unten angelangt ist, war es die Strapazen auf jeden Fall wert und man ist so richtig glücklich.

Nach einer Pause am Ufer des Lago Rocas machten wir uns auf zu einer der offiziellen Campingstelle im Nationalpark und siehe da, die anderen vier waren auch schon dort. Somit verbrachten wir den Rest des Tages in Gemeinschaft und assen in grosser Runde draussen gemeinsam mal wieder ein gutes Stück Rindfleisch.



Es kamen kurz noch Boris und seine Familie vorbei, die unser Auto auf der Fähre nach Porvenir entdeckt hatten und Julia und Simon von Si_Ju Campervan, die ich bis jetzt nur von Instagram kannte, gesellten sich auch noch zu uns.

Die Social-Medias, so lästig sie manchmal sind, sind zum Teil wirklich toll. Zum einen lernt man Menschen kennen, die dieselben Interessen haben, man bekommt die aktuellsten Tipps und Ratschläge für Regionen, Länder, Strassen,...und- und davon haben wir jetzt wegen der Standheizung auch schon profitiert- man kann in der Community fragen und es gibt immer einen, der einen kennt, der einen kennt und Unterstützung anbieten kann. Wirklich toll.

Zudem können aus diesen erst Onlinebekanntschaften wirkliche Freundschaften entstehen.



Den 26.12. verbrachten wir weiterhin im Nationalpark- allerdings etwas gemächlicher, weil der Muskelkater so richtig zugeschlagen hat. Wir fuhren die sogenannten Hotspots ab- das Ende der Nationalstrasse 3, das am südlichst gelegene Postamt der Welt- hier kann man sich den Pass stempeln lassen( darauf haben wir verzichtet), die Cascade des Rio Pipos, eine etwas grössere Stromschnelle und wir sind noch den Wanderweg am Küstenstreifen entlang gelaufen- so ganz ohne Bewegung geht ja nicht- einfach mehrheitlich flach. Die Temperaturen liegen zwischen 6 und 12 Grad, es windet und regnet immer mal wieder- typisch für diese Region.



Zuletzt noch ein Update zu der Standheizung: Wir waren doch recht lange in Kontakt mit dem Kundensupport von Eberspächer und haben die verschiedensten Tricks probiert um das Teil dazu zu bewegen, seine Sperre aufzugeben. In drei offiziellen Servicestellen haben wir nach dem im Servicehandbuch als unabdingbar bezeichneten Diagnosegerät gefragt. Am 20. Dezember hat Eberspächer die Segel gestrichen. Ohne Diagnosegerät sei das Problem nicht lösbar. Ein solches hat aber in Argentinen offenbar niemand. Bleibt die Frage, warum das so ist, offenbar auch in den südeuropäischen Ländern. Vermutlich sind diese Tools einfach so teuer und eventuell auch noch mit laufenden Gebürhen belastet, dass sich die hiesigen Werkstätten das schlicht nicht leisten können. Der Depp ist am Schluss der Kunde, der ohne funktionierende Heizung da sitzt. Ein nächstes kleines Abenteuer war die Beschaffung eines Ersatzgerätes von Autotherm aus Buenos Aires. Unsere Freunde Kurt und Marlies haben das zusammen mit einem befreundeten Argentinier hinbekommen. Das Gerät ist mit Kurier unterwegs zum Zeltplatz in Tolhuin. Drückt uns die Daumen!



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