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Salkantay und Machu Picchu


Wir haben uns eine Weile gefragt, ob und auf welchem Weg wir die Inkaruinen von Machu Picchu besuchen wollen. Die Stätte gilt als eines der aktuellen Weltwunder und überhaupt sollte man dort gewesen sein, wenn man schon in Peru ist, somit stellt sich die erste Frage nicht wirklich. Von der individuellen Besichtigung auf eigene Faust bis zur Erkundung der Gegend auf mehrtägigen Wanderungen ist sehr vieles möglich. Da wir nicht über ein Zelt verfügen und keine eigenen Schlafsäcke haben entschliessen wir uns für die organisierte Maximalvariante. Das ist eine 72 km lange und 5 Tage dauernde Umrundung des 6271m hohen Nevado Salkantay.



Der erste Tag dient der Anfahrt von Cusco zum Bergdorf Mollepata und weiter nach Challacancha, wo wir alles (5 kg) bis auf unser Tagesgepäck auf Packpferde verladen dürfen. Mit dabei ist neben der Transportmannschaft unser Guide Henry und die dreiköpfige Küchencrew, die während der nächsten 3 Tage für unser leibliches Wohl sorgen wird. Unser erster Lagerplatz, das Soray Ecocamp (3900m) ist nach 7 km und 200 Hm bereits erreicht.



Den Nachmittag dürfen wir uns mit einem Ausflüglein zur idyllisch auf 4250m gelegenen Lagune Humantay Ccocha vertreiben. Das Durchschnittsalter des Teilnehmerfeldes erhöhen wir mit unserer Anwesenheit erheblich, wir lassen uns aber nicht lumpen und erreichen das Nachmittagsziel als erste💪. Sorry für die Angeberei, aber das musste jetzt einfach raus😎.

Was die Küchencrew mit einfachsten Mitteln leistet, ist beeindruckend. Nach einem mehr als reichlichen Abendessen verbringen wir eine furchtbar kalte Nacht, nicht wirklich entspannt schlafend, voll angekleidet im nicht wirklich warmen Mietschlafsack.



Der zweite Tag beginnt bei strahlendem Wetter mit 700 Metern Aufstieg zwischen dem Humantay Peak und dem Nevado Salkantay zur Abra Salkantay, mit 4600 Metern der höchste Punkt der ganzen Wanderung.



Dort dürfen wir die unglaubliche Aussicht auf die umliegenden Berge geniessen und ein kleines schamanisches Wunschritual mit Opfergaben für die Pachamama, die alles ernährende Mutter Erde, abhalten, dessen sichtbares Zeichen ein kleiner Steinmann bleibt.



Dann verbleiben noch 15 km und 1800m Abstieg in den Hochdschungel und zum Lagerplatz Collpampa, den wir gegen 17 Uhr einigermassen ermüdet erreichen.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unserer elfköpfigen Gruppe kommen aus Argentinien, Irland, England Kanada, Peru, Indien, Deutschland und der Schweiz, ein recht internationales Häuflein also und entsprechend anregend sind die Gespräche.



Der dritte Tag gilt mit nur 12 km Wegstrecke als Ruhetag mit nachmittäglichem Besuch der Aguas Termales de Cocalmayo, bevor wir am 4. Tag unseren Durchhaltewillen auf einer 23 km langen Strecke nochmals so richtig testen dürfen.



700m Aufstieg zum Mirador Llactapata, von wo wir einen ersten Blick auf Machu Picchu in weiter Ferne erhaschen, weiter zur Inkastation Llactwpaca und steil bergab zu den Wasserkraftwerken von Hidroelectrica, von wo aus die ganze Gegend bis nach Puno mit Strom versorgt wird.



Nun müssen wir entlang des Rio Urubamba, unmittelbar neben der Bahnlinie, nur noch 10 km Strecke durchhalten bis nach Aguas Calientes, wo ein Hostel, warme Dusche, Strom zum Laden der Gadgets und eine Happy Hour mit echten alkoholischen Getränken auf uns warten.



Der fünfte und letzte Tag der Unternehmung lässt uns nun endlich Machu Picchu besuchen. Die Unesco nahm die Stadt 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf und seit 2007 wurde sie zu einem der weltweit sieben Weltwunder gewählt. Eine dreistündige Führung, unter kundigen Erklärungen eines Guides, durch die erhaltene Ruinenstadt, lässt uns staunen und bewundern. Wie die Inkas diese Stadt auf 2430 MüM im 15. Jahrhundert erbaut haben, bleibt ein Rätsel und macht es noch eindrucksvoller die auf Mass gearbeiteten Granitblöcke zu bewundern.

Zu Zeiten der spanischen Eroberung Perus wurde Machu Picchu von den Inka verlassen und die Zuwege dorthin zerstört, so dass die Stadt tatsächlich bis zum Jahre 1911 nicht entdeckt und somit von der Zerstörung durch die Spanier verschont blieb, im Gegensatz zur eigentlichen Hauptstadt des riesigen Inkareiches, Cusco. Unter der Leitung von dem amerikanischen Professor der Yale Universität Hiram Bingham begann in diesem Jahr die Freilegung der von dichter Vegetation überwucherten Siedlung, die etwa bis zu 1000 Menschen beherbergen konnte. Heute dürfen pro Tag 4000 Besucher hierherkommen. Es herrscht auf dem Gelände ein reges Treiben, welches sich aber gut verteilt und den Besuch einmalig und unvergesslich macht.



Wir beide sind die einzigen der Reisegruppe mit Zugangstickets auf 9 Uhr. Also machen wir uns am 5. Reisetag zu zweit auf, um zu Fuss, die letzten 4 Tage spürbar in den Knochen, die hoch über dem Flusstal gelegene Siedlung zu erklimmen. Nach der Führung geben wir der Stimme der Vernunft nach und lassen uns mit dem Touristenbus nach Aguas Calientes zurück bringen.



(Nein, das Meerschweinchen haben wir nicht gegessen🤗)


Die Rückreise nach Cusco findet mit der Eisenbahn und per Autotransport statt. Cusco erwartet uns mit grimmiger Kälte, ein schönes warmes Abendessen tröstet darüber hinweg.



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