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Über die Berge


Nach zwei Wochen Aufenthalt in und um Cusco wurde es Zeit weiter zu ziehen. Unser Ziel sollte Huaraz bzw. Caraz sein. Hier wollen wir nochmals die tollen Berge, Gletscher und Lagunen bewandern. Für die Fahrt dorthin veranschlagt Google Maps 1576 km in 1 Tag und 4 Stunden ( über Lima) oder durch die Bergregion 1608 km in 1 Tag und 11 Stunden.

Wir beschliessen die Bergvariante, weil wir nicht nach Lima wollen- 1. weil wir jetzt mal genug Städte gesehen haben und die Fahrt durch die Berge verlockender klingt, 2. weil es dort gefährlich sein kann, was Überfälle betrifft und 3. es in der Region viele korrupte Polizisten geben soll, die einem das Leben schwer machen wollen.



Der erste Fahrtag beginnt nach dem Vorräte bunkern gegen Mittag und nachdem wir die Stadt endlich hinter uns gelassen haben, geht es tatsächlich schon bergauf, bergab. Rauf auf 4200 m runter auf 2400 m oder ähnlich und das mehrere Male an diesem Tag. Nach 240 km ist dann Schluss, die Dämmerung naht in der Nähe von Abancay und wir suchen uns einen abgelegenen, ruhigen Nachtplatz.



Der zweite Tag verspricht mehr Kilometer, da wir ja schon gegen 09:00 Uhr starten können- zudem ist es Claus Geburtstag( 28.05.) und wir wollen abends was feines Essen gehen. Wir fahren die 3S weiter gen Norden und kommen nach unspektakulären 386 km und nach 7 Stunden in Ayacucho an. Hier dürfen wir mit polizeilicher Erlaubnis an der Plaza des Armas im Halteverbot übernachten- die Stadtverwaltung käme erst Montagmorgen gegen 08:00 Uhr zum Knöllchen verteilen wieder.

Das Abendessen im Restaurant Sukre (der Berfreiungsheld wird auch hier verehrt) ist lecker und reichlich- es werden Forellen- Ceviche und zwei köstliche Fleischgerichte für uns gekocht, Pisco Sour runden das ganze ab und so verbringen wir einen gemütlichen Abend mit Aussicht auf die Plaza.



Um eine Busse zu vermeiden starten wir ohne Kaffee am nächsten Morgen kurz vor acht (Kaffee haben wir natürlich nachgeholt). Laut dem Navi sind es bis Caraz immer noch zwischen 18 bis 21 Stunden Fahrzeit (je nach Streckenwahl)- das wird irgendwie nicht weniger. Macht nix, wir haben ja nichts anderes vor und die Strecke ist heute richtig spannend. Es geht entlang des Flusses Mantaro, über 90 km auf einer schmalen Strasse- mal geteert, mal Schotter, mal einspurig, mal zweispurig, mal viele Meter auf der Fahrerseite hunderte Meter abfallend und auf der Beifahrerseite von hohen Bergwänden begrenzt. Kurvig und zum Teil sehr unübersichtlich ist die Strecke zudem auch noch. Das heisst, wir fahren im Schnitt zwischen 20 und 40 km/h und kommen so richtig schnell voran. Wir schaffen immerhin bis etwa 17:00 Uhr wieder 386 km und finden ein einsames Plätzchen abseits der 3S 30 km vor La Oroya. Diese Ortschaft gilt als Zentrum des peruanischen Bergbaus, mit riesigen Verhüttungsanlagen. Kurz vor Ankunft am Stellplatz, leuchtet die Bremsbelagleuchte im Cockpit auf. Wir hoffen es ist ein vorübergehendes Schauspiel, es ist beim nächsten Start erloschen und wir machen uns weiter keine Gedanken dazu. Der Abend verläuft, wie auch die Nacht ruhig, und ausgeschlafen starten wir in den nächsten Tag.



Leider ist die Warnleuchte wieder an und wir beschliessen in La Oroya- eine Hässlichkeit von Ortschaft- zum Mechaniker zu fahren, um die Beläge zu überprüfen. Es kommt dabei heraus, dass die in La Paz neu eingesetzten wohl minderer Qualität waren und der Warnsensor schon aktiviert wird, obwohl noch mindestens die Hälfte drauf ist. Der Mechaniker kann uns ausser der Diagnosestellung jedoch nicht weiterhelfen, so dass wir beschliessen, diese Problematik doch in Lima, bei der Mercedes Hauptvertretung bereinigen zu lassen. Die Route lässt es zu, dass wir zeitlich keinen Umweg fahren müssen- 188 km bis Lima in 4,5 Stunden- so sagt es das Navi und wir sind auf die Minute genau vor der MB- Vertretung, bekommen für den nächsten Tag einen Servicetermin und finden sogar in Gehdistanz ein schönes Hotel.



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